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>> Briefe aus dem AllBrief Nr. 1: Hallo
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Hallo,
ich freue mich, dass Du meinen Brief gefunden hast. Ich freue mich sogar sehr darüber. Wirklich. Denn während ich diese Zeilen hier schreibe, weiß ich nicht, ob sie überhaupt jemand je lesen wird.
Doch entschuldige bitte. Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Rolf. Eigentlich heiße ich gar nicht so, aber der Name gefällt mir am besten, deshalb habe ich ihn für mich ausgewählt. Meinen echten Namen kann ich Dir leider nicht schreiben, da wir ganz andere Zeichen und Worte verwenden als ihr Menschen. Du könntest ihn auch gar nicht aussprechen.
Aber bitte entschuldige nochmals. Ich habe ja noch gar nicht erwähnt, dass ich gar nicht von der Erde komme. Ich komme von ganz weit weg aus dem Weltall von einem ganz anderen Planeten. Und ich war für einige Zeit zu Besuch bei Euch auf der Erde. Ich bin so etwas wie ein Forscher. Obwohl, eigentlich bin ich noch gar kein echter Forscher. Ich will erst noch einer werden. Und wie bei Dir auf der Erde, so muss ich auch bei mir zu Hause dafür erst einmal in die Schule gehen. Da lernen wir auch solche Dinge wie Mathe oder Erdkunde. Wobei wir es natürlich nicht Erdkunde nennen, weil unser Planet nicht die Erde ist. Aber auch den Namen meines Planeten kann ich Dir leider auf diesem Wege nicht schreiben, da er nicht schreibbar ist. Macht aber nichts. Nennen wir meinen Planeten doch einfach Rolfs Planet. Und wir lernen in der Schule eben vor allem Rolfs-Planet-Kunde. Doch zurzeit haben wir Projektwoche. Und da ich, wie gesagt, mal ein ganz großer Forscher werden möchte, habe ich mir als Projekt ausgesucht, dass ich über die Erde etwas schreibe. Das fand meine Lehrerin zwar erst ziemlich blöd, weil ich dazu auch zur Erde fliegen wollte und das gefährlich sein kann für einen Jungen wie mich. Denn ein echter Forscher schreibt nicht nur aus Büchern ab, was andere Forscher erlebt haben. Ein echter Forscher will selber dahin, wo es etwas zum Forschen gibt. Das hat dann nach einiger Zeit auch meine Lehrerin eingesehen und ich durfte mein Projekt machen. Damit hatte ich doch Erdkunde, wie Du es kennst :-)
Aber bald geht die Schule wieder los und deswegen muss ich nun zurück nach Hause. Das ist eine sehr weite Reise und ich habe viel Zeit. Freddie geht mir manchmal ziemlich auf die Nerven. Deshalb dachte ich mir, dass ich ein paar Briefe an die Erde schicke in der Hoffnung, dass sie jemand liest.
Oh, bitte entschuldige schon wieder. Ich habe Dir Freddie ja noch gar nicht vorgestellt. Weil eine solche Reise etwas gefährlich ist, wie meine Lehrerin und meine Eltern meinen, deshalb haben sie mir Freddie mitgegeben, der auf mich aufpassen soll. Ätzend. Aber es war die einzige Möglichkeit, die Einwilligung zu bekommen. Und manchmal war Freddie auch ganz nützlich. Aber davon erzähle ich Dir später mal. Freddie ist übrigens ein Roboter. Du kannst Dir ja denken, dass wir mit unserer Technik etwas weiter sind als ihr auf der Erde. Deshalb können wir Euch besuchen und ihr uns noch nicht. Und unsere Roboter sind wirklich tolle Roboter, zumindest dann, wenn sie uns nur beim Aufräumen oder beim Abwaschen helfen sollen. Doch wenn sie auf einen Jungen wie mich aufpassen sollen, dann sind sie wirklich ätzend. Immer wissen sie alles besser. Und sie können gar nicht verstehen, dass ein echter Forscher eben auch mal Dinge machen muss, die etwas gefährlich sein können. Freddie kann sogar richtig beleidigt sein, wenn man nicht das tut, was er möchte. Gerade jetzt zum Beispiel, als ich diese Zeilen hier schreibe, sitzt er in der anderen Ecke des Raums in meinem Raumschiff und schmollt. Unsere Roboter können wirklich schmollen und dabei so böse gucken, dass man denken könnte, dass sie heute kein Abendessen machen werden. Dabei habe ich nur gesagt, dass ich an die Erde einen Brief schicken möchte. Eigentlich ist das nämlich verboten, weil niemand auf der Erde wissen darf, dass es Außerirdische gibt. Die Menschen auf der Erde könnten sonst Angst bekommen und schreiend durch die Straßen laufen, sagt Freddie. Was für ein Quatsch. Oder läufst Du gerade schreiend durch die Straße, während Du meinen Brief liest? Siehst Du.
Aber Freddie kriegt sich schon wieder ein. Ich muss nur einfach gleich sagen, dass es mir leid tut, dass echte Forscher so etwas aber machen müssen und dass er der tollste Roboter ist, den ich kenne und er seine Arbeit wirklich gut macht. Das werde ich jetzt tun, denn er guckt immer noch so böse zu mir rüber. Ich schreibe Dir dann nach dem Abendessen.
Tschüss,
Dein Rolf.